Jetzt ist es grausam endgültig - das
Immerhin Würzburg, so wie es besteht, wird schließen müssen! Die Diskussion zog sich über Jahre, einige von euch waren vielleicht schon gelangweilt davon. Jetzt ging es aber so schnell, dass wir alle überrascht sind. Ich will euch hier kompakt, aber fundiert informieren.
Fakt ist, dass der Träger des Jugendkulturtreffs "Immerhin", nämlich das Evangelische Jugendwerk im Dekanat Würzburg, letztlich die Evangelische Kirche, das alte "Haus mit der Sonne" am Friedrich-Ebert-Ring endgültig abreißen muss und wird. Der weitere Fakt, der euch bisher verborgen blieb und uns sehr enttäuscht - es konnte leider trotz großer Bemühungen kein neues Gebäude gefunden werden, so dass wir noch diesen Herbst ohne Veranstaltungsort auf der Straße stehen! Bereits im November 2009 wird es keine Veranstaltungen mehr geben.
Alle bisherigen Aussichten haben sich zerschlagen. Über 1 Jahr war ein Haus in der Neubaustr. unsere große Hoffnung. Doch dort ist nach Gutachten Live-Musik nicht möglich. Danach hatten wir viele andere Ideen und Vorschläge, einige waren so konkret, dass wir einen direkten Übergang vom jetzigen in ein neues Gebäude geplant hatte. Doch nun hat sich auch dies in letzter Minute als aussichtslos erwiesen.
Das Immerhin Würzburg ist seit fast 25 Jahren ein wichtiger Ort für die Kulturlandschaft der Stadt. Der Jugendkulturtreff sorgte als "kleinste Bühne Würzburgs" für unzählige feine Abende mit Konzerten, Mottoparties, DJ-Abenden, Specials aller Art, Silvesterfeten, Lesungen, Filmabenden und und und. Dabei war immer eins im Vordergrund - ehrenamtlicher Einsatz mit Konzept für Nischenkultur, die sonst kaum Platz hat. Gerade weil es die kleinste Bühne vor Ort ist, gab es immer Möglichkeiten für kleine, regionale Bands, aber auch für Musiker aus aller Herren Länder. Auch die jetzt megaerfolgreichen Sportfreunde Stiller spielten z.B. zuerst bei uns. Gerade in den letzten Jahren sind unsere Besucherzahlen so stetig gestiegen, dass wir von einem durchgehenden Erfolg sprechen können. Dabei blieben die Preise gleich, gerade Nichtalkoholisches wurde sogar drastisch verbilligt, um einen deutlichen Akzent zu setzen. Die Organisation der Öffnungstage lief immer ehrenamtlich und völlig selbstorganisiert - und trotzdem absolut gut. So kamen wir im Schnitt auf etwa 120 Öffnungstage im Jahr mit etwa 70 Konzerten und umgerechnet an die 150 Bands - wie gesagt pro Jahr! Diese Leistungen blieben auch den hiesigen Kulturverantwortlichen nicht verborgen, so dass das Immerhin den Kulturpreis der Stadt Würzburg 2008 verliehen bekam. JETZT DER AUFRUF AN EUCH ALLE!Bitte unterstützt das Immerhin, wenn ihr den Laden genauso liebt und für genauso unverzichtbar haltet wie wir. Ihr könnt das folgendermaßen tun:
>>> Unterschreibt zusammen mit möglichst vielen Freunden die jetzt ausliegenden Unterschriftenlisten! Ihr findet sie im Immerhin, im H20 Plattenladen, im Kult, im Buchladen Neuer Weg, in der "Musik Butik" und in vielen weiteren Läden und Kneipen! Achtung, die Listen werden zum 12.10. wieder eingesammelt, also beeilt euch!
>>> Wir brauchen viele Stimmen für das Immerhin - also schreibt eure Unterstützung, Meinung, Positives aller Art JETZT in unser Gästebuch auf der Homepage
http://www.immerhin-wuerzburg.de . Wenn es nicht unbedingt sein muss, bleibt dabei nicht anonym.
>>> Wenn ihr wollt, schreibt Leserbriefe, in denen ihr auf den Wegfall dieser wichtigen Kulturstätte aufmerksam macht! Dafür bieten sich die bekannten Publikationen vor Ort an - Main Post, frizz, neun7 usw.!
>>> Ihr könnt uns auch direkt helfen! Wenn ihr in Würzburg ein Gebäude kennt, das für das Immerhin in Frage käme und realistisch unterhaltbar ist, könnt ihr uns darauf aufmerksam machen. Mail an mich genügt!
>>> Macht viele Leute auf die Lage aufmerksam, gebt diese Hinweise weiter!
Nachdem bereits das AKW weggefallen ist, besteht nun die ernsthafte Gefahr, dass die Stadt Würzburg einen weiteren alternativen Kulturort verliert. Das Immerhin hat mit geringstem Aufwand über lange Jahre Dinge möglich gemacht, die viele Besucher, auch internationaler Herkunft, sehr bewundert haben. Noch eine Bühne weniger in Würzburg? Ich will es mir noch gar nicht vorstellen. Das Team des Immerhin steht nach wie vor zusammen und sucht fieberhaft nach realistischen Möglichkeiten. Wir haben bereits einige Akutmaßnahmen in die Wege geleitet, z.B. einen offenen Brief, der an die Kulturstellen der Stadt sowie an den gesamten Stadtrat ging. Dies soll für Aufmerksamkeit, Fürsprache und Unterstützung sorgen. Wenn ihr das Immerhin mögt, dann zeigt es und schreibt uns!